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Design Thinking: Werkzeug für innovative Ideen

Wie man auch im Dienstleistungsbereich mit der alten Routine brechen kann, um neue, innovative Lösungen zu erarbeiten.

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Design Thinking: Werkzeug für innovative Ideen

Wir alle wollen innovativ sein. Neue Herausforderungen warten überall, in jedem Industriezweig und im Bereich der Dienstleistungen sowieso. Neue Technologien bringen neue Chancen und mehr Möglichkeiten, innovativ zu sein und die Herausforderungen von heute, morgen und vielleicht auch schon übermorgen anzugehen. Möglichst generieren wir dabei die besten Lösungen; vielleicht erfinden wir sogar eine Lösung, die eine ganze Branche neu erfindet wie damals das iPhone die Mobiltelefonbranche. Vielleicht erfinden wir also einen Game Changer!

Aber wie stellt man das an? Wie schafft man die besten Voraussetzungen dafür, einen solchen Game Changer zu erfinden? Zu oft stecken wir selbst in den Prozessen und Lösungen, von denen wir täglich umgeben sind. Wollen wir dann kreativ sein, kommen doch meist eher Weiterentwicklungen bereits bestehender Lösungen heraus – im Innovationsmanagement spricht man hierbei von inkrementeller Innovation. Wir haben für uns festgestellt, dass ein Schritt weg von altbekannten Wegen hin zu disruptiven Innovationen das sogenannte Design Thinking sein kann.

Design Thinking ist ein agiles Verfahren, mit dem interdisziplinäre Teams verschiedene Kreativtechniken einsetzen, um völlig neuartige Lösungen zu entwickeln. Dabei werden Beteiligte aus allen betroffenen Bereichen aus ihrem gewohnten Arbeitsumfeld herausgeholt und in fachlich heterogene Teams aufgeteilt. Im ersten Schritt geht es nun darum, alle existierenden Lösungen zu ignorieren und sich in mehreren Schritten komplett auf die Nutzer, die Zielgruppen sowie deren Bedürfnisse und Erwartungen einzustellen. Erst wenn das geschafft ist, werden in verschiedenen Phasen neue Lösungsideen gesammelt und konzipiert. Solch ein Prozess kann je nach Aufgabenstellung und Teamgröße wenige Tage bis mehrere Wochen mit eingebauten Präsenztagen in Anspruch nehmen.

Das klassische Design Thinking basiert dabei darauf, dass Produkte im materiellen Sinne entwickelt werden. Es gibt aber auch Entwicklungen zu abgewandelten Design-Thinking-Prozessen. So sind wir im DETHIS-Forschungsprojekt (Design Thinking for industrial Services) mit Forschungspartnern wie der Jacobs University dabei, einen Design-Thinking-Prozess zu gestalten, um Services und Dienstleistungen im industrienahen Umfeld entwickeln zu können.

Mit kreativen Arbeitstechniken ans Ziel

Design-Thinking-Workshops sind für viele arbeitstechnisch, vielleicht auch persönlich, eine völlig neue Erfahrung. In speziellen Design-Thinking-Laboren, wie dem D-Forge der Jacobs University, sind wirklich alle Einrichtungsgegenstände frei beweglich. So können sich die Gruppen Stehtische, Sofas, Sitzsäcke, Flipcharts oder Metaplan- und Pinnwände so anordnen, wie sie gerade Lust haben und die Situation es erfordert. In verstaubten Konferenzräumen sieht das oft noch anders aus. Zwischenergebnisse werden in einem solchen Labor auch schon mal aus Styropor und Klebeband gebastelt oder als Rollenspiele präsentiert. Am Ende sind oft alle Wände voll mit Zeugen des kreativen Schaffens: überall Post-it-Cluster, Flipcharts mit Diagrammen, verteilte Moderationskarten beschrieben mit Stichpunkten und zu User-Storys arrangiert und auch Roadmaps, die das gemeinsame Ziel genauer beschreiben, sind mit Kreidestiften an die Fenster skizziert.

Schon zwei Jahre durften wir im DETHIS-Forschungsprojekt diverse Moderationstechniken und Methoden aus dem Design Thinking kennenlernen. Hier haben wir noch etwa eineinhalb weitere Jahre Zeit, das Forschungsprojekt mitzugestalten und zum Abschluss zu bringen. Schon jetzt konnten wir aber viele der kennengelernten Design-Thinking-Phasen und Methoden anwenden, um selbst besser zu werden und eigene Dienstleistungen neu zu gestalten. Aber wir haben auch schon in ersten Workshops zusammen mit Kunden anfangen können, die Informationsprozesse von morgen zu gestalten. Vielleicht haben auch Sie Interesse?

Christopher Rechtien
Autor:
Blog post Christopher Rechtien